„Hotels und Gastronomie stellen ein besonders interessantes Betätigungsfeld für Innenarchitekten dar, weil man in der Regel gestalterisch noch ein Stück mehr gefordert ist“, fasst Designer Harald Hatschenberger die Begeisterung des destilat Design Studio für Projekte in diesem Sektor in Worte. Zu den komplexen funktionalen Rahmenbedingungen komme noch der Aspekt, ein in irgendeiner Weise außergewöhnliches Ambiente zu schaffen. Außergewöhnlich ist im Fall der Landstraßer Hauptstraße 74 auf jeden Fall die denkmalgeschützte historische Bausubstanz, die eine permanente Anpassung an neue Gegebenheiten erfordert – und das in Verbindung mit dem straffen Zeitplan.

Mit dem absoluten Willen etwas Besonderes zu schaffen und einem kompromisslosen Qualitätsanspruch.



Mit viel Einfühlungsvermögen, kreativen Ideen und einem Konzept, das sowohl auf den neuen Markenauftritt von Lingenhel, nicht zuletzt aber auf die Geschichte des Gebäudes verweist, ist es Harald Hatschenberger, Thomas Neuber und Henning Weimer von destilat gelungen, Johannes für die Zusammenarbeit zu begeistern. „Es ist ein Glücksfall, für einen Bauherren zu arbeiten, der seine Vision mit einer derartigen Energie und Begeisterung verfolgt. Mit dem absoluten Willen, etwas Besonderes zu schaffen und einem kompromisslosen Qualitätsanspruch.“

Eine architektonische Entsprechung für die Vision



Die Chemie im ganzen Entwicklungsteam habe von Anfang an gestimmt und Johannes sie mit seiner Vision regelrecht angesteckt. „Alle Beteiligten betreten damit gewissermaßen Neuland, weil es so ein Konzept in dieser Form noch nicht gibt“, räumt der Designer ein. Tatkräftige Unterstützung bekommen sie von ihrer Mitarbeiterin Anke Stern. Auch in die neue Welt, die Robert Pagets Art der Käseproduktion für die drei darstellt, tauchen sie nur zu gerne ein und lassen sich davon inspirieren. Zu einem bedachtsamen Umgang mit den Ressourcen etwa. So soll das Holz des historischen Dachstuhls, der einem Dachausbau zum Opfer fällt, in der Innenarchitektur Verwendung finden – sinnbildlich für den Umgang mit Tradition, Veredlung und den Reifeprozess. An konkreten Vorbildern orientieren sie sich dabei nicht, die Inspiration passiere eher nach dem „bits and pieces“-Prinzip. „Das Spannende am Projekt Lingenhel ist für uns, für die Vision von Johannes eine architektonische Entsprechung zu finden.“ Mehr als dass dies auf dezente, fein nuancierte und ausgewogene Weise geschehen soll, wollten die drei aber noch nicht verraten.

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