Beim klassischen Wiener Frühstück darf sie genauso wenig fehlen wie zum zünftigen Wiener Wirtshaus Gulasch oder zur Haßen am Würstelstand und auch für den Wiener Beinschinken gibt’s keine bessere Hülle. Die Handsemmel ist für mich ein extrem wichtiges Thema. Sie muss außen knusprig und resch und innen trotzdem saftig sein, vor allem aber gehört sie, wie der Name schon sagt, von Hand geformt – eine Maschine kriegt so eine knusprige Krone nie und nimmer hin! Meiner Erfahrung nach ist ein Bäcker immer so gut wie seine Handsemmeln. Wenn sich bei mir also jemand mit seinen Backwaren vorstellen war, hieß es als Erstes „Bring mir einmal fünf Handsemmeln, dann schauen wir weiter.“ Wie viel Zeit und Geschick es dafür braucht, hab ich in meiner zweiten Sendung für den ORF festgestellt. Damals konnte ich mich selbst im traditionellen Handwerk probieren und mit eigenen Händen Semmeln schlagen.
Für unser Lokal in der Landstraße überlass ich das aber doch lieber den erfahrenen Bäckermeistern von der Bäckerei Kolm. Die verwenden für ihre Handsemmeln nichts als hochwertiges Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Malz, gönnen ihnen eine lange Teigführung und backen seit jeher sie auf Steinplatten. 2011 hat Slow Food den Familienbetrieb aus Mödling sogar für die beste Handsemmel ausgezeichnet. Ich war damals mit Barbara van Melle, Severin Corti und Co in der Jury vom ProduzentInnenpreis für Lebensmittelhandwerk und bin bis heute großer Fan von der Kolm-Handsemmel. Deshalb will ich sie unseren Kunden in der Landstraße auf keinen Fall vorenthalten.

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