„Wir können noch viel von einander lernen.“ Lingenhel auf Mitarbeitersuche

Rund zwanzig Mitarbeiter werden künftig in unserer Küche, in der Bar und im Restaurant sowie im Shop dafür sorgen, dass sich unsere Kunden bei Lingenhel wohlfühlen. Die über 100 Bewerber auf unsere Annonce möchten sich gerne dieser Rolle annehmen. Jetzt heißt es, die Richtigen auswählen und zu einem guten Team zusammenführen. Immerhin verbringt man fünf Tage die Woche acht Stunden am Tag miteinander – das ist zum Teil mehr Zeit als mit dem eigenen Partner – die Chemie muss also stimmen.

Im Prinzip eine Bauchentscheidung, aber auch ein fachliches Thema.

Quereinsteiger sind bei uns herzlich willkommen, das automatisierte „Außerdem?!“ aus ehemaligen SupermarktverkäuferInnen rauszukriegen, ist meiner Erfahrung nach allerdings ein Ding der Unmöglichkeit. Seit ein paar Wochen führe ich jetzt Bewerbungsgespräche und die laufen bei mir eher a-typisch ab.

„Wenn ein Gespräch länger als 45 Minuten dauert, ist derjenige meistens eingestellt.“

Bei der ersten Begegnung mit jemandem schaue ich mir immer genau seine Schuhe an. Das Schuhwerk sagt unglaublich viel über einen Menschen aus. Dann will ich wissen, wie spontan der- oder diejenige ist und wie interessiert an unserem Projekt. Wenn unser Gespräch länger als 45 Minuten dauert, ist der Bewerber so gut wie eingestellt. Vor kurzem war ein sehr spannender Mensch bei mir, von dem ich überzeugt bin, dass er in gewissen Bereichen viel mehr weiß als ich. Zugleich bringt er aber eine wahnsinnige Bescheidenheit und Demut mit. Am Ende unseres Gesprächs meinte er: „Wissen Sie, wir können noch derartig viel voneinander lernen.“ Und darauf kommt es bei einer guten Zusammenarbeit schließlich an.