Vom mittelalterlichen Mundtuch über „die kleine Dienerin“, was die Bezeichnung aus dem Französischen ursprünglich bedeutet, bis hin zur hohen Kunst des Faltens hat es die Serviette ganz schön weit gebracht. Im Vergleich zur Speise am Teller oder dem Teller an sich sind Servietten meistens trotzdem eher Nebensache. Für jemanden wie Hanni Vanicek, die seit zirka fünfzig Jahre das Geschäft „Zur Schwäbischen Jungfrau“ betreibt und ihren Kunden am Graben eine ganze Welt aus erlesener Tisch-, Bett und Frotteewäsche eröffnet, sieht die Sache freilich ganz anders aus.

„Wir sind dann mal schnell Servietten kaufen!“


Bei den vielen großen und kleinen Servietten in verschiedenen Farbtönen und mit unterschiedlich breiten Säumen und Kuvertecken, die das 1720 eröffnete Geschäft versammelt, kann es passieren, dass man zum Kaufen von 300 schwarzen Servietten für das Lingenhel Restaurant schon mal einen ganzen Samstag braucht.

Egal wie viele Servietten schon durch deine Finger gewandert sind, in der Schwäbischen Jungfrau fühlst du dich in Sachen Tischwäsche wieder als jungfräulicher Novize.

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Heinz Kropiunik, 08. 05. 2016

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