In der Via del Pane - unscheinbares Gasserl im Herzen von Triest - versteckt sich das Chimera di Bacco.
Gleich zweimal. Einmal als Restaurant und einmal als Osteria.

Die Karte liest sich spannend, sogar sehr produktverliebt. Nach einem langen Strandtag war der Hunger sehr groß und wir bestellten die Karte rauf und runter. Die junge Dame, die sich uns annahm, staunte und meinte sehr freundlich, ob es denn nicht ein bisschen viel wäre? Doch wir wollten einfach die Gerichte durchkosten.

Le Code di Gamberoni in sfoglia di Guanciale D´osvaldo

Ein Geschmackserlebnis der Sonderklasse - Garnelen mit Guanciale umwickelt und kurz gebraten! Dazu ein paar Erdäpfel mit Joghurt und Zucchiniwürfel. Das sollte ein Signature Dish werden. Wobei die Dalmatinische Fischsuppe als Hauptspeise ebenfalls großartig war.

Der Sommelier wußte wirklich wovon er sprach und empfahl uns einen Malvasia dazu. Das Service war sehr aufmerksam, allerdings waren es einfach zu wenig MitarbeiterInnen. Offensichtlich haben die Italiener das selbe Problem wie wir in Österreich (an jeder Ecke findest Du das Schild mit "engagierte MitarbeiterInnen gesucht").

Große Empfehlung für einen Triestaufenthalt!

#lingenhelempfiehlt


Eine kleine Gasse, tagsüber kaum erkennbar, dass sich hier eine der besten Trattorien versteckt und außerdem ist es so was von abgelegen, dass man es kaum findet. Wir sprechen von der Trattoria Alla Sorgente in Triest.
Doch wenn Ihr hier einen Tisch bekommt, dann fühlt Ihr Euch im 7. Himmel.

Die Karte ist klein, doch sie wechselt ständig (bis auf den einen oder anderen Signature Dish). Wie so oft, ist der Vino della casa großartig (ein feiner Friulano).

Der Pulpo...

Ihr wißt, wir sind mit gutem Essen wirklich verwöhnt. Doch wenn bei einem Eurer Besuche der Oktopussalat wieder auf der Karte steht, dann solltet Ihr ihn einfach genießen. Fragt unbedingt nach dem Tagesfisch - es lohnt sich.

Klare Empfehlung!

#lingenhelempfiehlt


Darf ich vorstellen: Unsere „Alte Ziege“, der wohl fantastischste Ziegenkäse, den ich je in meinem Leben probiert habe.

Der Monte Enebro kommt aus dem Tiétar Tal in der Region Castilla y León, etwa zwei Stunden westlich von Madrid gelegen, und wird ausschließlich in kleinen Familienbetrieben produziert. Bei einer großen Verkostung in Valladolid fand ich eigentlich nur große Firmen als Anbieter, Lebensmittelproduktionen, die mich nicht interessieren. Nach dem Abendessen wurde ich jedoch noch einer älteren Frau vorgestellt (in einer Disco!) — Paloma, die in den Bergen von Valladolid lebte, etwa 80 Jahre alt war und 60 bis 70 Ziegen hielt.

Ihr ganzes Leben lang machte sie diesen einen Ziegenkäse, den sie mit etwas Asche bestreut, den ich am nächsten Tag bei ihr verkosten konnte. Das Verkosten war ein einzigartiges geschmackliches Erlebnis, einer der großartigsten Ziegenkäse.

Daran musste ich bei der Planung unserer Käserei in der Landstraße Hauptstraße denken: Dort hinzukommen, wo Paloma bereits seit langem ist, ist immer noch meine große Ambition. — Zur „Alten Ziege" passt übrigen ganz besonders gut unser Kumquat-Chutney, und als Wein der Rote Traminer vom Neumeister aus Straden in der Südoststeiermark, ein wunderbar kräftiger Wein. Wohl bekomm’s!


Dieser königliche Stinker spaltet bis heute die Geister. Aber wer hätte gedacht, dass Vergesslichkeit (und vielleicht Verliebtheit) zu diesem  Highlight der Käsekultur führte...

...zur "Erfindung" des Roquefort, einem Schimmelkäse aus roher Schafmilch mit Blau- und Grünkulturen? Diese Blau- und Grünkulturen sind die polarisierendsten Reifekulturen, die es gibt, weil sie sehr intensiv und kräftig sind.

Die kleine Geschichte des Roqueforts beginnt vor rund 2000 Jahren in einer Höhle beim französischen Dorf Roquefort-sur-Soulzon, wo ein Laib Brot neben den Käselaiben vergessen wurde. Angeblich war es ja ein verliebter Schafhirte, der seine Jause in der Grotte ablegte um einem wunderschönen Mädchen zu folgen. Dieses Brot wurde nicht mehr bemerkt, so ist es komplett mit klassischem Brotschimmel aus Blau- und Grünkulturen zugewachsen. Diese Reifekulturen wanderten auf einen benachbarten Käselaib  und sind in dessen Inneres hineingewachsen.

Das Bemerkenswerte daran: Von den rund 400.000 Arten von Reifekulturen gibt es nur zwei, nämlich die Blau- und die Grünkultur, die hineinwachsen. Und als dann dieser Laib aus den Höhlen von Roquefort angeschnitten wurden waren die Reifekulturen innerhalb des Käses drinnen -- und wurden von den Bewohnern Roqueforts offenbar als Delikatesse befunden. Bei uns jedenfalls wird der Roquefort nie und niemals vergessen -- wir stellen ihn sogar in unsere Auslage:)

(Dank an Dan/Flickr für das Foto aus dem Herzen von Roquefort)


Aus unserer Greißlerei das besondere Care-Paket zum #wochenendegenießen daheim: Cremige, gehaltvolle Burrata von einer kleinen Käserei aus Apulien, mit Olivenöl aus Valencia, ein grasig, fruchtiger, besonders oliviger Blend. Für mich sicherlich zur Zeit das beste Olivenöl!

Dazu die große kulinarische Frage: Wie ist die Burrata eigentlich entstanden? Die Geschichte stammt aus der Zeit, als Europa noch von Büffeln übersäht war. Diese robusten, starken Tieren konnten die Kälte im Winter gut ertragen und sinken in den Feldern nicht ein, da ihre Hufe überkreuzt sind. Jedoch wurden diese Büffel durch die wachsende Landwirtschaft und Besiedelung immer mehr zurückgedrängt, bis sie in ihrer jetzigen Heimat, in Kampanien, ankamen. Aus deren fettreicher und gehaltvoller Milch wurde im Kampanien eine sehr geschmackvolle Büffelmozzarella gemacht.

In Apulien gab es hingegen keine Büffeln. Die dortigen Bauern waren darüber erzürnt, dass die aus ihrer normalen Kuhmilch gemachte Mozzarella nicht so gehaltvoll war wie Mozzarella der Konkurrenten aus Kampanien. Darum entschlossen sich die Apulier zu einer besonderen Herstellung: Wir machen zunächst eine Mozzarella und zerreißen dann die Pasta Filata, die langen Käsefäden, die beim Käsen entstehen. Diese gerissenen Mozzarellafäden geben wir in Panna, in Schlagobers. Dann füllen wir sie in Tascherl, die aus der Pasta Filata geformt werden. Und somit ist die Burrata entstanden.

In Apulien waren sie sehr glücklich, weil sie hatten damit eine mindestens so fettigen, cremigen, wohlschmeckenden Mozzarella wie die Büffelmozzarella in Kampanien. Das also ist die Geschichte warum Burrata entstanden ist.


Italien ist eigentlich immer in aller Munde. Das mag daran liegen, dass du nur ins Auto steigen brauchst und wenige Stunden später bei einem Mozzarella-Produzenten oder einem Olivenhain aussteigst und sich tolle italienische Produkte auch hierzulande ausfindig machen lassen. Für Spanien muss unsereins dagegen schon in den Flieger steigen, um an die wirklichen Highlights ranzukommen. Für die einmaligen Kreationen dieser Produzenten lohnt sich das aber allemal:

Legendäre Weine von Vina Pedrosa: Neben ausgezeichnetem Olivenöl, das wohlgemerkt auch schiffsweise nach Italien exportiert wird, kann Spanien mit einzigartigen Weinen aufwarten.

„Der Reserva 2001 von Vina Pedrosa war einer der großartigsten Weine, die ich in meinem Leben getrunken habe.“



Und auch bei den neuen Jahrgängen, die wir vor ein paar Wochen verkostet haben, waren wieder einige Hits dabei, die bei uns in der Landstraße auf jeden Fall ins Glas kommen werden. Von meinem Besuch bei Vina Pedrosa habe ich ja bereits in diesem Beitrag erzählt.

Inspirierende Käsekunst von Cantagrullas: Dass ich auf Cantagrullas in Valladolid gestoßen bin, war ebenso ein Glücksfall wie ein Zufall. Nachdem ich drei Tage lang vor Ort Produzenten besucht und mich durch ihre Produkte gekostet hatte, stand am letzten Tag plötzlich Ruben vor mir.

„Er sprach nur Spanisch, ich immerhin Italienisch – also haben wir uns über den Käse verstanden.“



Die kreativen Käse, die in der Quesería Granja Cantagrullas aus Schafmilch mit Blauschimmel, Asche oder Rosenblüten hergestellt werden, sind jedenfalls sensationell. Vielleicht schaffen wir es ja, dass Ruben zu uns als Gastkäser kommt!

Würzige Schinken: Der luftgetrocknete würzige Schinken vom schwarzen iberischen Schwein ist natürlich ein Klassiker. Auch wenn es sich dabei unter anderem um eine geschützte Ursprungsbezeichnung handelt, muss ein Ibérico für mich nicht unbedingt aus Spanien kommen, sondern darf auch gerne aus Portugal stammen, aber das ist eine andere Geschichte - nämlich die der guten Rohstoffe und deren Herkunft.