Das erste Testessen mit Freunden

Während unsere großen Pläne in der Landstraßer Hauptstraße 74 langsam Form annehmen, wollen schon allerhand Details entschieden und festgelegt werden. Welche Linie wird die Küche fahren und aus welchen Gläsern werden unsere Gäste trinken? Welche Gerichte sollen es auf die Karte schaffen und welche sind zum Mitnehmen geeignet? Da hilft nur eines: Testessen! Zugegeben, es gibt unangenehmere Aufgaben.

Bevor ich meine Ideen auf die Wiener Genießer-Welt loslasse, hole ich mir erst mal Feedback von meinen Freunden und lasse sie die ersten Kreationen verkosten. Dafür habe ich an einem Abend im Mai die Zutaten für einen gelungenen Abend zuhause um meinen Küchenblock versammelt: liebe Freunde, gutes Essen und tolle Weine. Was braucht es mehr?

„Liebe Freunde, gutes Essen, tolle Weine und Liebe zum Detail, das sind meine Zutaten für einen gelungenen Abend.“

Dass meine Freunde ihre Rolle als Lingenhel’sche Vorkoster sehr ernst nehmen, wird mir schon beim Anstoßen mit dem Crémant bewusst. Das klingt mit dem Zalto Glas nämlich ganz anders als mit dem Riedel und je nach Glasserie wieder komplett unterschiedlich. Nach einem Beef Tatar, bei dem das Ei seinen großen Auftritt erst am Teller der Gäste hat, und einer Interpretation vom Wiener Gabelbissen kommt beim nächsten Gang endlich Käse ins Spiel: Burrata aus Apulien.

Meine Gäste fragen mich nach meinem "Signature Dish". Ich erkläre ihnen, dass es bei mir so ein fixes Gericht eigentlich nicht gibt und kümmere mich um den Thunfisch – ein beliebtes "Signature Ingredient" von mir, wenn man so will. Nach acht Kostgängen sind alle Teller leer gegessen und mein Menü ist mit Anregungen und Ideen voll geschrieben – wie gut, dass Christof Wagner den Abend mit seiner Kamera eingefangen hat.